Die Frühjahrsinstandsetzung eines Tennisplatzes wird notwendig, da durch Frost, Verwitterung und Pflanzenwachstum der Tennisplatz in den Wintermonaten weich und damit unbespielbar geworden ist.

Beim Thema Frühjahrsinstandsetzung sorgen einige Punkte immer wieder für Fragen und Probleme.:

1. Der Zeitpunkt der Frühjahrsinstandsetzung

Die Durchführung der Arbeiten kann erst dann erfolgen, wenn die Witterung es zulässt; d.h. es muss trocken und frostfrei sein. Darüber hinaus müssen die Böden eine gewisse Grundstabilität aufweisen und eine Bearbeitung zulassen, ohne dass die Plätze Schäden nehmen; d.h. sie müssen ebenfalls frostfrei und trocken und dürfen nicht zu weich sein. Den „richtigen” Zeitpunkt zu finden, sorgt immer wieder für Ärger… Machen Sie den „jammernden” Medenspielern klar: auch wenn beim Nachbarclub schon gearbeitet wird, bedeutet das nicht, dass es auch bei Ihnen geht. JEDER PLATZ IST ANDERS !!! Jeder Platz reagiert auf Grund seiner Lage, seines Alters und seines Aufbaus anders auf die Witterungsverhältnisse. Wenn der Platz noch nass oder voll Frost ist, kann nicht gearbeitet werden!

Tennisplatz mit Winterabdeckung der LinierungTennisplatz mit Winterabdeckung der Linierung Tennisplatz mit Frost 1Tennisplatz mit Frost 1 Tennisplatz mit Frost 2Tennisplatz mit Frost 2




Grundsätzlich gilt: eine seriöse Fachfirma hält die zugesagten Termine ein. Witterungsbedingte Verzögerungen sollten von der Firma mit dem Verein abgesprochen werden.

2. Die Menge des Abtrages bei der Frühjahrsinstandsetzung

Die Frühjahrsinstandsetzung ist Millimeterarbeit. Bedenken Sie bitte, dass der Abtrag von einem Millimeter Platzfläche der Menge von 1,0 Tonne Sand entspricht! Es gilt grundsätzlich der Leitsatz: soviel loses und verunreinigtes Material wie möglich abtragen, aber auf keinen Fall mehr als nötig! Dies ist eine der Vorraussetzungen dafür, dass der neu aufzutragene Sand auch eine Bindung mit der Platzdecke eingehen kann. Niemals (!!!) sollte beauftragt werden, in festgebackene Platzstrukturen einzugreifen, um die Abtragmenge zu erhöhen, da hierdurch das Korngefüge in aller Regel irreparabel zerstört wird.

Abtrag vermooster FlächenAbtrag vermooster Flächen AbtragAbtrag zusammengeschobene Abtragmassenzusammengeschobene Abtragmassen Abtransport von abgetragenem altem SandAbtransport von abgetragenem altem Sand




Die genaue Abtragmenge kann im voraus nie (!) exakt angegeben werden. Sie ist sehr stark abhängig von der Länge und der Stärke der Frostperioden, vom Grad der Verunreinigungen und wieder von der Lage und dem Aufbau des Platzes. Als ungefährer „Daumenwert” kann für die durchschnittliche Abtragmenge ca. 1,5 - 2,0 to/Platz angesetzt werden.

3. Das Ausbessern von Löchern bei der Frühjahrsinstandsetzung

Das Auffüllen von Löchern und „Wannen” insbesondere auch im Grundlinienbereich ist wesentlicher Bestandteil einer guten Frühjahrsinstandsetzung. Wichtig: jedes noch so tiefe Loch kann bis zum Rand aufgefüllt werden, der Einbaustärke, bei der der aufgefüllte Sand danach aber auch fest wird, sind sehr schnell Grenzen gesetzt. Der aufgefüllte Sand härtet neben der Verdichtung durch die Walze vor allem durch die Wechselwirkung von Wasser und Sonne (= Wärme) aus. Das Problem besteht darin, dass gerade in den Frühjahrsmonaten die Kraft der Sonne den Boden nur einige wenige Millimeter aufwärmen und damit die notwendigen Aushärtungsprozesse einleiten kann. Das heißt: ist die Ausspielung zu tief, hat der Arbeiter bei allem guten Willen keine Chance, dass Material fest zu bekommen, da die Sonne nicht bis in die Tiefe vordringen kann. Ohne Wärme härtet der Sand nicht aus! Deshalb gilt: grundsätzlich sollte der Sand nur bis zu einer Stärke von max. 2 - 3 cm aufgefüllt werden. Bis zu dieser Stärke hat man gute Chancen, dass das Material auch fest und bindend wird. Sollten die Ausspielungen mit einer Einbaustärke von ca. 2 cm nicht aufgefüllt werden können, muss nach Aushärtung der Decke ein weiterer Arbeitsgang durchgeführt werden. Anders geht es nicht …

Durch Abtrag beschädigte PlatzflächeDurch Abtrag beschädigte Platzfläche komplett abgetragene Platzflächekomplett abgetragene Platzfläche Ausbessern von PlatzschädenAusbessern von Platzschäden




4. Die Einbaumethode, Frühjahrsinstandsetzung

Man unterscheidet zwei Methoden, wie der eingeworfene neue Sand eingearbeitet und verdichtet wird:





Achtung! Qualitativ sind beide Methoden vollkommen gleichwertig! Selbst der Fachmann kann bei guter Nachpflege schon nach 2 – 3 Wochen kaum noch erkennen, welche Arbeitsmethode ursprünglich angewendet worden ist.

Die Verwendung dieser oder jener Arbeitsweise richtet sich nach den örtlichen Verhältnissen, nach der Witterung und nicht zuletzt nach den Wünschen des Kunden. Bei sehr trockenen Böden oder auch bei schlechtem Wasserdruck vor Ort sollte grundsätzlich die „Trockene Methode” angewandt werden, bei nassen Böden oder bei Regen grundsätzlich die „Einschlämmmethode”. Sollte eine Firma bei nassem Wetter oder Boden versuchen, das Material trocken einzuarbeiten, ist immer Skepsis angebracht!


Leistungsverzeichnis für eine fachgerechte Frühjahrsinstandsetzung >>>